13. September 2023
Das Meer ruft! Von Bomarzo aus braucht man knapp eine Stunde um die schönen Strandabschnitte zwischen Tarquinia und der Halbinsel Orbetello zu erreichen. Ich gönne mir drei Sandstrandtage in Montalto Marina, dann packt mich mal wieder das Entdeckerfieber. Die Saline von Tarquinia ist nah, die ich kenne ich noch nicht.
Es gibt einen landschaftlich ansprechenden, weitläufigen Wohnmobilstellplatz auf hügeligem Pinien-Areal. Fünf Euro pro Tag, leider ohne Wasser und Elektrizität. Dafür sind Strand, Strandrestaurant und Naturschutzgebiet mit Saline fußläufig erreichbar. János und ich fühlen uns wohl! Der Strand ist naturnah, ohne Promenade und Bars im Hintergrund und kann auch zur Hochsaison gut mit Hund besucht werden.
Die Saline von Tarquinia ist seit 1997 inaktiv. Heute ist sie Teil eines geschützten Naturreservats in dem das ganze Jahr über zahlreiche Vogelarten zu beobachten sind. U.a. Rosaflamingos, Seidenreiher, Grau- und Silberreiher, Stelzenläufer, Fischadler und Kormorane. Auch Säugetiere und Reptilien leben rund um die Salinen: Stachelschweine, Füchse, Landschildkröten und Nutria.
Nutria sehen wir jede Menge. János bringt die Beobachtung dieser, ursprünglich aus Südamerika stammenden Nager, immer völlig aus der Fassung. Er verharrt in Vorsteh-Position, eine Pfote angehoben, und kann seine Augen garnicht von diesen Tieren lösen.
Die Saline von Tarquinia wurde bereits in der Etrusker- und Römerzeit gebraucht. Im Mittelalter ließ ihre Nutzung nach. Erst 1802 auf Druck von Papst Pius XIX. wurde die Salzgewinnung wieder aufgenommen. Damals suchte die Kirche nach einem Ersatz für die Salinen von Ostia, die aufgrund anhaltendender Überschwemmungen unpassierbar geworden waren. Für die Neuanlage der Salinen von Tarquinia wurden die Inhaftierten des Gefängnis aus dem nahen Porto Clementino eingesetzt.
Beim Spaziergang entlang der Salinen entdecke ich auch Filmschauplätze. Im letzten Winter schaute ich den Klassiker „Die Abenteuer des Pinocchio“, eine TV-Serie von Luigi Comencini aus dem Jahr 1972, inspiriert von Carlo Collodis Kinderbuch. Nun sehe ich es quasi vor mir, beim Blick auf die Saline, das Haus der guten Fee, in dem Pinocchio auf nostalgischen, weißen Schnörkelstühlen sitzend, heißen Kakao trinkt. Nicht nur an der Saline, auch im angrenzende alten Dorf wurden viele bedeutende Szenen für diesen Pinocchio-Film gedreht.
Übrigens haben waren wir 2022 auch schonmal im Heimatdorf des Pinocchio-Erfinders Carlo Collodi in der Toskana. Den Bericht darüber lest ihr hier: Zu Besuch bei Pinocchio
16. September 2023
Die Notte Rosa findet im Nachgang zum Santa Rosa Fest, der Schutzpatronin von Viterbo, statt. Seit dem 17. Jahrhundert wird jedes Jahr am 3. September die heilige Rosa mit einem Schrein geehrt, der durch Viterbos Straßen getragen wird. Inzwischen hat sich dieser Schrein zu einem 30 Meter hohen, schlanken Turm entwickelt, der alle sieben Jahre von einem anderen Architekten kreiert wird. Ein großes Spektakel, von dem ich unbedingt auch mal berichten muss.
Nun aber zur Notte Rosa, die uns in den Abendstunden ins historische Zentrum Viterbos zieht. Auf fünf Plätzen gibt es Live-Musik, Tanz und Streetfood. Die Geschäfte sind bis spät in die Nacht geöffnet. Wir schlendern…schlemmen ein „Taiglere“ hier, trinken ein Weinchen da. Ihr fragt euch was ein „Taiglere“ ist? – Ich bin seit kurzem Fan von diesen Anti-Pasti-Brettern, mit Käse, Aufschnitt, Oliven, Bruschetta-Häppchen geworden.
29. September 2023
Beste Freunde aus Deutschland kommen zu Besuch. Wir sind schon voller Vorfreude und stecken in den Vorbereitungen. Damit Isi, Chrissy und ihre Familien draußen, in der hier noch sehr warmen Herbstsonne sitzen und Pizza genießen können, bringen wir heute Tische und Sitzbänke auf Vordermann. Beim Abschleifen entsteht ein Nebel aus winzigen Holzpartikeln, die nicht nur in den Haaren, sondern auch in den Atemwegen hängen bleiben können. Deswegen dieses spezielle Outfit!
Zum vorherigen Tagebuch Teil 4 geht es hier: Weinlese 2023, Shopping beim Önologen und Gassirunde nicht nur mit Hund – Italientagebuch Teil 4
Über ein weiteres Naturgebiet, an dem ihr, wie in der Saline von Tarqunia Nutria und Co. beobachten könnt, lest ihr hier: Delta del Po – Italiens Hotspot für Tier- und Naturfreunde
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